Schmidt Pianoforte

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Description and history

Schmidt pianoforte, 1790

The Schmidt hammerflügel (pianoforte) corresponds both in its outside form (double curved narrow ended wing shape, side panels tapered towards the keyboard) and in the mechanics construction (movable tongue mechanics without backcheck) to the Steiner hammerflügel. This is not strange at all because its designer Johann Evangelist Schmidt (1757-1804) deepened his knowledge with the famous piano manufacturer Johann Andreas Stein, after he studied and worked in Vienna, Budapest, Dresden and Leipzig.

Our hammerflügel was built in Salzburg as one can read from the signature stamp on the soundboard. Schmidt was organ manufacturer In Salzburg since 1786, on recommendation of Leopold Mozart (1719-1787) who was very interested in the instrument construction and sometimes participated to their purchase. Unfortunately we cannot find a year information. We can thus only estimate the instrument's manufacturing year through its construction technique. The instrument has very light hammers, has double strings throughout the whole tessitura and has the time-typical keyboard range of 5 octaves. It possesses no individual backcheck, but rather a continuous back bar (stopping the hammer during drop back and letting it be ready for faster repeating). The sound character reminds of the bright, overtone-rich sound of the cembalo and the clavichord. The characteristics altogether tells that the hammerflügel was built around 1790. With later instruments, Schmidt abandoned the light construction in favour of a more solid construction. Herein he followed his time well, because the composers also started to prefer the darker, more powerful piano sound.

Johann Schmidts hammerflügel became appreciated by the contemporaries "because of its beautiful and even sound, because of its outside elegance and affordable price." Leopold Mozart himself gave to his daughter Marianne for her wedding (1784) a Schmidt hammerflügel (on which however Wolfgang Amadeus Mozart never had the opportunity to compose music), and also Michael Haydn (1737-1806) possessed an instrument of the master.

Christiane Rieche
Händel-Haus


Beschreibung und Geschichte

Schmidt pianoforte, 1790

Der Schmidt-Hammerflügel entspricht sowohl in seiner äußeren Form (doppelt geschwungene, spitz zulaufende Flügelform, zur Klaviatur hin abgeschrägte Seitenwände) als auch in der Anlage der Mechanik (Prellzungenmechanik ohne Fängereinrichtung) den Steinschen Hammerflügeln. Dies ist nicht verwunderlich, denn sein Erbauer, Johann Evangelist Schmidt (1757-1804) vertiefte, nachdem er in Wien, Budapest, Dresden und Leipzig gelernt und gearbeitet hatte, in Augsburg bei dem berühmten Klavierbauer Johann Andreas Stein seine Kenntnisse.

Unser Hammerflügel ist in Salzburg gebaut worden, wie auf dem Signaturzettel, der sich auf dem Resonanzboden befindet, zu lesen ist. In Salzburg war Schmidt auf Empfehlung von Leopold Mozart (1719-1787), der sich sehr für den Instrumentenbau interessierte und auch hin und wieder Instrumentenkäufe vermittelte, seit 1786 Hoforgelbauer. Leider jedoch finden wir keine Jahreszahl vermerkt. So können wir nur aufgrund der Bauweise die Entstehungszeit des Instrumentes schätzen. Das Instrument hat sehr leichte Hammerköpfe, ist durchgehend nur doppelchörig besaitet und hat den zeittypischen Tastenumfang von 5 Oktaven. Es besitzt noch keine Einzelfängereinrichtung, sondern eine durchgehende Fängerleiste (die den Hammer beim Zurückfallen aufhält und ihn für ein schnelleres Repetieren bereithält). Der Klang orientiert sich an dem hellen, obertonreichen Klang von Kielflügel und Clavichord. Alle Merkmale zusammengenommen bedeuten, dass der Flügel noch vor 1790 gebaut wurde. Bei späteren Instrumenten wandte sich Schmidt von der leichteren Bauweise ab und mehr der massiveren Form zu. Hierin folgte er ganz dem Empfinden seiner Zeit, denn auch die Komponisten bevorzugten nach und nach den dunkleren, kräftigeren Klavierton.

Johann Schmidts Hammerflügel wurden von den Zeitgenossen allgemein geschätzt "wegen ihres schönen und gleichen Tones, wegen ihrer äußeren Eleganz und dabey billigen Preise." Selbst Leopold Mozart schenkte seiner Tochter Marianne zur Hochzeit (1784) einen Hammerflügel von Schmidt (auf dem jedoch Wolfgang Amadeus Mozart nie die Gelegenheit hatte zu Musizieren), und auch Michael Haydn (1737-1806) besaß ein Instrument des Meisters.

Christiane Rieche
Händel-Haus